SZ vom 31.5.2011
Beim Liederkranz ist Vielfalt Trumpf
Kißlegger Musiker spalten sich bei Frühlingskonzert in einzelne Chöre auf – 100 Sänger ergeben imposantes Bild
KISSLEGG (gh) - Mit einem bunten Melodienreigen von Klassik über Volkslied bis zu Pop, von Händel bis Rammstein, hat der Liederkranz Kißlegg mit seinem Frühlingskonzert die schönste Jahreszeit eingeläutet.
„Sie werden kaum einen Chor in der Region finden, der ein abendfüllendes Konzert nur mit eigenen Kräften bestreiten kann“, begrüßte Silke Stamp vom Vorstandsteam die zahlreichen Zuhörer in der Mensa des Schulzentrums. Wohl wahr, denn sicher über 100 Sänger füllten beim Gesamtchor die Bühne. Ausschlaggebender aber ist, dass durch die Aufteilung in verschiedene Chöre innerhalb des Liederkranzes, in Canto Classico, ModernVoices, JazzSingers, TonArt-Männer und TonArt-Frauen, verschiedene Stilrichtungen abgedeckt wurden.
Dirigent Matthias Walser hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt mit überraschenden Bearbeitungen. Eröffnet wurde das Konzert von den Sternschnuppen, dem Grundschulchor unter der Leitung von Dagmar Braun, mit zwei Liedern über soziales Engagement und einem Loblied auf das Singen. Zum Dank dafür durften die neun Mädels mit den ModernVoices einstimmen in „You raise me up“. Am Flügel begleitet von Bernhard Ladenburger, zu dem sich bei späteren Stücken noch Ralph Heidel, Saxofon, gesellte.
Einen gewaltigen „Hurricane“ ließ der CantoClassico aufziehen, ehe es beschwingt und mit den Fingern schnippsend hieß „Lächeln bitte“. An die Comedian Harmonists erinnerte „Wochenend und Sonnenschein“, ein Evergreen von 1930. Mit einem Lied aus Spanien und dem bekannten mexikanischen Volkslied „Cielito lindo“, das in keinem Western fehlen darf, verabschiedete sich der Canto Classico.
Jeweils ganz unterschiedliche Lieder hatten die TonArt-Sänger auf dem Programm. Die TonArt-Frauen kamen von Händels „Ombra mai fu“ in sehr hoher Stimmlage zur Münchner Freiheit und dem Schlager „Solange man noch träumen kann“. Mit einer modernen Form des Volksliedes „Ein Männlein steht im Walde“, arrangiert für einen dreistimmigen Männerchor, stellten sich die TonArt-Männer vor. Gefolgt von einem markigen „Männer“, dem immer noch aktuellen Grönemeyer-Hit von 1979.
Einen fulminanten Auftakt zum zweiten Konzertteil lieferte der gemischte Chor ModernVoice mit „The Lion sleeps tonight“ aus dem Musical „König der Löwen“ und einem Medley von Elton John „LionKing“.
Ein gemischter Chor waren auch die JazzSingers. Auf „Three songs“, einer modernen Komposition von Heiner Frost, folgte der Bossa-Nova-Hit aus dem Jahr 1962 „The girl from Ipanema“. Unter Jubelrufen aus dem Publikum intonierten die JazzSingers dann „Engel“ der Rockband Rammstein. Ein musikalischer Höhepunkt mit sprachlichem Stakkato auch „Oh Täler weit, oh Höhen“ von Mendelssohn-Bartholdy – in einem jazzigen Arrangement von Gies. Zum Abschluss sangen noch einmal ModernVoice mit „Alles nur geklaut“ von den Prinzen und den Beatles- Song „Hey Jude“.
Bei der Zugabe versammelte sich der Gesamtchor auf der Bühne, auf der es eng herging. Mit dem melodiösen „The Rose“ verabschiedete sich der Liederkranz von seinen Zuhörern.
Sternschnuppen und ModernVoices begeisterten gleich zu Beginn des Frühlingskonzertes. Foto: Hoffmann